Ratgeber

Pupertät

Achtung Pupertät

Achtung PupertätPlötzlich erscheinen sie wie von einem anderen Stern. Als Aliens sind sie auf der Erde gelandet und fühlen sich dabei gar nicht so richtig wohl. Die ersten Pickel sprießen, die Stimme verändert sich und die permanenten Stimmungsschwankungen und Launen lassen das Familienleben manchmal zu einem echten Kraftakt werden.

Trotz Grenzüberschreitungen und eventuell sinkender Leistungen in der Schule: Längst sind sich die Experten einig, dass die Pubertät für das Erwachsenwerden eine ganz wichtige Entwicklungsphase darstellt. Unzählige Vorträge wurden gehalten, die unterschiedlichsten Elternratgeber beschäftigen sich eingehend mit dem Thema und nicht selten wenden sich hilflose Eltern an Psychologen oder Kinderärzte. Eines ist ganz sicher: Die Pubertät ist keine Krankheit!

Heute kommen Mädchen zumeist mit zehn bis elf und Jungen mit zwölf bis dreizehn Jahren in die Pubertät. Dabei verläuft diese Entwicklungsphase nicht bei allen Kindern gleich stark ausgeprägt. Bei manchen geht sie kaum merklich vorüber, bei anderen wird sie von starken Reaktionen und Konfrontationen begleitet. Wir Eltern sind jetzt gefordert, unseren Kindern besonders viel Rückhalt zu geben, ohne uns selbst zu überfordern.

Wie sagt der Volksmund so treffend? „Kleine Kinder brauchen Wurzeln, große Kinder dagegen Flügel.“

Praktische Tipps für Eltern:

 

  • DU sollst immer für ihr Kind „da sein“ und doch gleichzeitig lernen, loszulassen.
  • Erhalte bitte das bisherige vertrauensvolle Verhältnis bzw. baue es weiter aus.
  • Biete Deinem Kind Stück für Stück mehr Entscheidungsfreiheit an.
  • Du solltest selbst stets ein gutes Vorbild sein, und als Eltern gemeinsam ein verantwortungsbewusstes Leben „vorleben“.
  • Setze konsequent Grenzen, wobei Diskussionen durchaus legitim sind.
  • Trete Deinem Kind gegenüber respektvoll auf und fordere Sie selbst Respekt ein.
  • Manche Eltern möchten ihrem Kind gegenüber am liebsten Freund bzw. Freundin sein. Das ist ein Fehler! Das Kind braucht Euch als Eltern, an denen es sich orientieren kann. Freunde sucht es sich allein.
  • Respektiere die Privatsphäre und den Freundeskreis des Kindes ohne jedoch alles unbedingt gutheißen zu müssen. Äußere ruhig Deine Meinung in einer respektvollen Art und Weise.
  • Sprecht miteinander offen über Sexualität, Waffen, Drogen und dergleichen.
  • Schenke trotz eventueller Konflikte viel Zuwendung und Liebe. Auch wenn es manchmal nicht so scheint: Auch die Heranwachsenden sehnen sich nach der Liebe und Geborgenheit, die Ihnen nur wir Eltern geben können.

 

Großbaustelle Gehirn

Vielleicht hilft Euch in besonders kniffligen Situationen der Gedanke, dass sich das Gehirn der Teenager während der pubertären Phase wie eine Art Großbaustelle präsentiert. Das ist keine Vermutung, sondern wissenschaftlich erwiesen! In dieser Zeit ist der emotionale Bereich im Gehirn, die Amygdala, besonders groß, während die Bereiche, die für das rationale Denken zuständig sind, relativ klein sind. Wissenschaftler vermuten, dass hierin die Ursache für die Launenhaftigkeit, Vergesslichkeit und die häufigen irrationalen Verhaltensweisen der Jugendlichen begründet sind. Keine Sorge! Irgendwann gleicht sich das alles ganz von selbst wieder aus. Euer Sohn oder Eure Tochter ist dann endgültig auf der Erde und im Erwachsenenleben angekommen.

Und bis dahin bitte NERVEN BEWAHREN 🙂 

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