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Partnerschaftsfalle: Kind!

Partnerschaftsfalle Kind

Partnerschaftsfalle KindEndlich, der heißersehnte Tag war da. Unser Kind wurde geboren und wir schwebten, nach nicht endend wollenden 21 Stunden, im 7. Himmel. Kann irgendetwas noch schöner sein? Ein kleines Wunder, das wir geschaffen haben. Unglaublich! Was sollte jetzt noch schief gehen? Wir lieben uns und haben einen fantastischen kleinen Jungen bekommen, eine richtige kleine Familie…

Zu Hause angekommen, lässt sich die rosarote Brille nur leider sehr kurz anbehalten. Schnell ist von dem Hochgefühl nur noch wenig zu spüren. Der Alltag kehrt ein….

Gerade auf mir als Mutter, lastete ein enormer Druck auf den Schultern. Zum einen war ich noch immer im absoluten Hormonchaos, anderseits wurde von meinem Mann jedoch erwartet die gewohnten Aufgaben wieder voll zu übernehmen. Absolute Überforderung! Natürlich war ich, wie wohl jede Mutter, völlig verliebt in meinen Sohn aber auch extrem ängstlich und unsicher. Mein Mann war damals leider nicht in der Lage längere Zeit Urlaub zu nehmen, so dass ich mit allem erst einmal alleine dastand. So strukturierte ich meinen Zeitplan um und kümmerte mich, so gut es ging, um Kind und Haushalt. Mein Sohn und ich wurden ein wirklich gutes Team, dank Tragetuch und Wippe. Alles klappte erst einmal bestens.

 

„Nimm du ihn besser“

Mein Mann kam abends spät nach Hause und war müde von der Arbeit. Ich war total aufgekratzt und wollte gerne davon berichten, was den Tag über so angefallen war. Er hatte dafür jedoch kein Ohr und verzog sich meist direkt ins Badezimmer oder vor den PC. Der Frust bei mir begann. Wollte er mit mir sprechen, kam uns unser Filius in die Quere, denn ich als gut „abgerichtete“ Mama war immer mit der Aufmerksamkeit beim Baby. Der Frust bei ihm begann.  Wollte er einen Film sehen, schrie das Kind und so setzte er sich Kopfhörer auf. Na toll,… und wo bleibe ich da? Als Mutter hört man auch besonders gerne, wenn man gerade duschen möchte: „Nimm du ihn besser, ich glaube er hat Hunger!“. Wieder keine Zeit für mich. Wollte er abends kuscheln, so war ich dafür nicht bereit. Geburt, Schlafmangel und allmähliche Entwöhnung voneinander taten ihr übriges. Ein absoluter Teufelskreis! Der Frustpegel wuchs bei uns beiden enorm und bedrohte nun sogar unsere, eigentlich, intakte Ehe.

 

Eifersucht aufs Kind

Ein Gespräch mit meiner Hebamme half uns schließlich aus dem Schlamassel heraus. Sie führte uns vor Augen, dass wir beide nebeneinander her gelebt hatten. Mein Fokus war auf das Kind gerichtet und ich vergas darüber meinen Partner. Dieser fühlte sich zurückgesetzt und gab sogar zu in gewisser Weise eifersüchtig auf unseren Sohn gewesen zu sein. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass ich ab und zu seine Hilfe benötigt hätte.

Ein Kind stellt das ganze Leben auf den Kopf! Dies ist aber kein Grund sich selbst, oder den Partner zurück zu stellen. Nehmt euch Zeit, sprecht miteinander. Ein Baby kann auch ruhig einmal ein wenig maulen, bevor man sich ihm zuwendet. Schaufelt euch einmal im Monat einen Abend frei, der nur euch als Paar dient. Man mag gar nicht glauben wie gut es tut nur zu zweit essen zu gehen. Zeigt dem anderen wenn ihr Hilfe braucht und nehmt sie auch einmal an. Und das wichtigste: Sprecht miteinander! In Gesprächen können so viele Missverständnisse ausgeräumt werden und die kleine heile Familie bleibt bestehen!

Wie erging es Euch? Schreibt uns doch mal Eure Tipps oder Geschichten in die Kommentare.

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