Familie

Wir werden Pflegefamilie – die Reise beginnt…

Pflegeeltern sein

Anfang des Jahres 2021 hat der Familienrat getagt und einstimmig entschieden: wir werden Pflegefamilie! Davor ist natürlich eine Menge passiert. Viele, viele Gespräche mit der ganzen Familie und vorallem den Kindern. Aber mit diesem Blogpost möchte ich den Grundstein für eine lange Geschichte setzen. Denn ich möchte euch auf dieser Reise von der Entscheidung bis zum Einzug mitnehmen. Habt ihr Lust?

Tiefsitzender Wunsch plötzlich wieder da

Wisst ihr, es war schon immer ein großer Wunsch von mir und als junge Erwachsene habe ich schon gesagt, dass ich irgendwann mal ein Kind adoptieren möchte. Es gab sogar eine Zeit in der ich gesagt hab, dass ich NUR adoptieren und garkeine eigenen Kinder bekommen will. Adoption deswegen, weil ich mich früher mit den verschiedenen Optionen noch garnicht weiter befasst hab und Adoption einfach das gängigste Prozedere war.

Erst die eigenen Kinder, dann das Pflegekind…

Im Laufe meines Lebens habe ich dann aber doch 2 eigene Kinder bekommen, denn wenn der richtige Mann in dein Leben tritt, kommt der Wunsch früher oder später ganz automatisch. Und die Ängste die man als Jugendlicher so hat, verschwinden – früher war es für mich undenkbar schwanger zu werden und ein Kind zur Welt zu bringen. Ich bin aber auch schon mein Leben lang ein kleiner Hypochonder 😉

Heute sind unsere Mädels 10 und 13 Jahre alt und ich bin mit knapp 28 zum ersten Mal Mutter geworden. Als wir unser Glück nach all den Jahren erneut versucht und mehrere Male gescheiter sind, kam der Gedanke in mir wieder hoch, ein Kind adoptieren zu wollen.

Aus Adoption, mach Dauerpflege 

Ich bin ja so ein Macher und als der Gedanke in mir wieder hochkam und ich es mit meinem Mann besprochen hab, nahm ich das Telefon zur Hand und rief einfach beim Jugendamt an. Zunächst alles andere als einfach, da den richtigen Kontakt zu finden und jemanden ans Telefon zu bekommen. Und da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, fiel mir dieser erste Schritt und das damit verbundene Tempo garnicht so leicht.

Doch als ich dann endlich jemanden ans Hörnchen bekommen hab, ist aus dem Plan „Adoption“ sehr schnell „Dauerpflege“ geworden. Warum? Weil die Chancen auf ein Pflegekind sehr viel rosiger aussehen, es sehr viel schneller geht, viel mehr Bedarf besteht und das Ganze am Ende garnicht sooooo viel anders aussieht. Aber das erkläre ich zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer.

Ich habe mir sagen lassen, dass wenn ein Kind in die Dauerpflege übergeben wird, vorher schon eine Menge passiert ist und ein Kind nur dann von der Kurzzeitpflege in die Dauerpflege wechselt, wenn kaum noch Chancen für eine dauerhafte Rückführung in die Ursprungsfamilie bestehen. Das heißt nicht, dass es nicht passiert, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering.

Und ich erwähnte ja eben schon, dass ich eher von der ungeduldigen Sorte bin und wenn ich mich für etwas entscheide, ganz schlecht warten kann. Und als dann noch die Begriffe „großer Bedarf an Pflegefamilien“ viel, war für mich klar, dass ich die Richtung wechseln und mich auf dieses Abenteuer einlassen muss. Auch mein Mann sagte sofort, klar und so sollte die Reise für uns beginnen…

Was jetzt folgt…

Der bürokratische Teil, vor dem wir zugegebenermaßen am meisten Respekt hatten. Denn einfach alle die es schon durchlebt haben sagten zu uns, dass das mit Abstand der schlimmste und anstrengendste Teil auf dem Weg zur Pflegefamilie ist. Ob das wirklich so war? Das erzähle ich euch schon bald.

Pflegefamilie werden: Ihr dürft gern Fragen stellen !

Solltet ihr im Laufe dieser Beitragsreihe Fragen haben, stellt sie gerne unter dem jeweiligen Blogpost. Ich werde versuchen alle Fragen aufgreifen und beantworten. Also gestaltet dieser Blogreihe gerne mit – ich freue mich auf eure Fragen.

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15 Kommentare

  • Avatar for Daniela
    Reply
    Nicole
    2. Januar 2022 at 21:31

    Bin schon gespannt auf die Fortsetzung. Ist doch was anderes, als es auf Insta zu hören/sehen. Ich glaube das vor allem der bürokratische Teil viele abschreckt diesen Schritt zu gehen. Es wäre so schön wenn du durch deine Beiträge/Blogs die Angst davor nehmen kannst.

    • Avatar for Daniela
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      Daniela
      3. Januar 2022 at 19:04

      Das ist mein Ziel 🙂

  • Avatar for Daniela
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    Anne
    2. Januar 2022 at 21:46

    Hi, ich folge dir schon länger und hab jetzt erst, mit deinem guten Vorsatz für das neue Jahr den Blog entdeckt. Hier werde ich bestimmt öfter mitlesen.

    • Avatar for Daniela
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      Daniela
      3. Januar 2022 at 19:04

      Das freut mich sehr!

  • Avatar for Daniela
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    Carolin
    3. Januar 2022 at 06:48

    Der Neustart vom Blog hat sich gelohnt. Vielen Dank für den Einblick, bin gespannt auf den nächsten Teil

    • Avatar for Daniela
      Reply
      Daniela
      3. Januar 2022 at 19:04

      Vielen Dank !

      • Avatar for Daniela
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        Sabrina
        11. Januar 2022 at 09:12

        Vielen Dank für deinen tollen Block. Möchte noch gern wissen, wie dein Mann dazu gestanden ist, wollte er diesen Schritt von Anfang an oder hat es eine Zeit gedauert? Habt ihr vorab mir euren Kindern gesprochen? Wie haben sie reagiert?

        • Avatar for Daniela
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          Daniela
          14. Januar 2022 at 14:54

          Hey,

          er war sofort dabei!
          Mit den Kindern haben lange und immer wieder darüber gesprochen und letztlich hat der Familienrat einstimmig dafür gestimmt.

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    Maria
    3. Januar 2022 at 06:58

    Toller Post! Freue mich auf die Fortsetzung(ne) 🙂
    Ist Dauerpflege dann fürs Kind aus Sicht vom Jugendamt besser als Adoption, da es theoretisch noch die Möglichkeit zurück zur biologischen Familie gibt oder warum gibt es „beides“, wenn es fast (!) das gleiche ist??

    • Avatar for Daniela
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      Daniela
      3. Januar 2022 at 19:04

      Naja, es gibt auch Paare, die selbst keine Kinder bekommen können und unbedingt adoptieren möchten. Das hat ja einen ganz anderen psychologischen Wert. Bei der Adoption trägt das Kind von vornherein deinen Namen und zu den Eltern besteht in aller Regel garkein Kontakt mehr. Das ist bei der Pflege natürlich anders.

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    Becci
    3. Januar 2022 at 07:45

    Ich freue mich wahnsinnig auf und über diese Blogreihe, weil wir uns gerade im Bewerbungsprozess zur Dauerpflegefamilie befinden. Alles ist neu, alles ist aufregend. Danke, dass du deine Erfahrungen damit teilst!
    Besonders interessiert mich bzw. uns aktuell der Lebensbericht (heißt dass so?): wie soll sowas aussehen, was „muss“ da rein, was ist zu wenig, was ist zu viel, usw.?! Kannst du dazu ein bisschen berichten?
    Viele Grüße, Becci 🙂

    • Avatar for Daniela
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      Daniela
      3. Januar 2022 at 19:01

      Liebe Becci,

      der Lebensbericht – hach 🙂

      Der ist mir so einfach von der Leber gegangen. Ich schreib aber einfach auch wahnsinnig gern. Im Grunde erzählst du einmal in der Kurzfassung, welche Erlebnisse dich als Menschen geprägt haben. Wie deine Kindheit war, deine Jugend…

      Einfach drauf los – da gibts kein Richtig oder Falsch und kein zu kurz oder zu lang.

  • Avatar for Daniela
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    Carina
    3. Januar 2022 at 12:50

    Super Thema Daniela,
    Danke dafür. Bei uns steht jetzt im Januar die letzte Schulung als Pflegeeltern an. Dann kommt noch das Abschlussgespräch und wir sind im „Pool“.
    Wir fanden die Vorbereitung sehr schön und fühlen uns gut begleitet und beraten.
    Ich bin sehr gespannt, wie lange es dann dauert, bis ein Kind seinen Weg zu uns findet. Wie das erste Kennenlernen wird usw.
    Und vor allem auch, wie unsere drei Kinder mit der Veränderung in der Familie umgehen. Sie sind noch viel kleiner als deine Mädels (2, 5 und 6) und können noch nicht so aktiv mitentscheiden. Einbezogen werden sie natürlich trotzdem. Schade finde ich, dass es noch wenige Bücher gibt um leibliche Kinder vorzubereiten. Vielleicht hast du da noch Erfahrungen oder Tipps.

    Liebe Grüße,
    Carina

    • Avatar for Daniela
      Reply
      Daniela
      3. Januar 2022 at 19:03

      Hey liebe Carina,

      leider kenne ich da selbst keine Bücher. Unsere Mädels sind schon so groß, dass wir ihnen mit einem Buch nicht mehr hätten kommen müssen.

      Aber gibts da echt nichts? Hm…wenn ich was finde oder höre, sage ich bescheid.

      • Avatar for Daniela
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        Carina
        4. Januar 2022 at 18:42

        Es gibt sehr wenig leider. Was bei uns gut funktioniert und ankommt, ist der Findefuchs. Das ist schon ein älteres Buch.
        Ansonsten haben wir bis jetzt Bücher, die einfach verschiedene Familienmodelle besprechen (zb Alles Familie). Das greife ich dann einfach für Gespräche auf.

        Danke 🙂

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