Ratgeber

Die motorische Entwicklung des Babys – Vom Liegen zum Laufen

Kaum ist das Kind geboren, ist man auf jeden kleinen Entwicklungsschritt des Babys gespannt. Wann greift es das erst mal, Wann rollt es sich, und so weiter. Kaum etwas ist für eine Mutter in diesem Stadium spannender, als die Fortschritte zu bewundern. Dennoch wird man, gerade wenn es das erst Kind ist, immer wieder verunsichert, wenn man andere Säuglinge sieht. Selbst Mütter, die sich vorgenommen haben ihr Kind niemals mit anderen zu vergleichen, sind beeindruckt, wenn das Kind der Freundin bereits krabbelt, während das eigene noch flach auf dem Boden liegt. Doch, was ist „normal“?

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo

So, wie jedes Kind ein anderes Temperament hat, so hat jedes Kind in der Entwicklung sein individuelles Tempo. Das Üben mit Mama bringt dabei nichts. Jedes Kind macht den nächsten Schritt erst dann, wenn es von seiner inneren Entwicklung dazu bereit ist. Schließlich kann das Baby nicht alles gleichzeitig lernen und verarbeiten. Auch zu früh

e Sitz- und Laufübungen können den Kindern mehr schaden als helfen, weil die Wirbelsäule und die Knochen noch nicht auf die Belastung vorbereitet sind. Das Beste was Eltern ihrem Kind bieten können ist Raum. Einfach die Freiheit sich zu bewegen, wie das Kind es möchte. Langes liegen in Wippen oder Kindersitzen ist dabei nicht förderlich.

87% der Kinder halten motorische Entwicklungsreihenfolge ein

Jedes Kind besitzt einen grundeigenen Antrieb immer weiter zu kommen. Das ist wirklich faszinierend anzusehen. Selbst nach dem zehnten misslungenen Versuch geben es nicht auf. Manchmal sollten wir uns Erwachsenen eine Scheibe davon abschneiden. Egal wie lange die Kleinen dafür brauchen, in der Regel folgen sie fast alle einer ganz bestimmten Entwicklungsreihenfolge. Zuerst lernen Säuglinge ihren Kopf zu heben. In den folgenden 3 – 7 Monaten wird er sich anfangen zu drehen. Erst vom Rücken auf den Bauch und anschließend anders herum. Ein wahres Spektakel. Nun will der Sprössling aber auch vorwärts. Daher robben die meisten ab einem halben Jahr bis 10 Monate. Zwischendurch wird das Kind immer wieder versuchen sich auf Knien und Händchen abzustützen und hin und her wippen. Dies ist das erst Training für das Krabbeln. Sehr viele Kinder krabbeln mit etwa 10 Monaten. Erst wenn sie sicher krabbeln, werden sie sich auch selbstständig hinsetzen. Dies ist aber auch gleichzeitig das Zeichen, dass die Wirbelsäule dem Druck gewachsen ist. Nun möchte das Kind auch noch hoch hinaus und zieht sich an Möbeln in den Stand. 50% aller Kinder machen ihre ersten Schritte mit etwa einem Jahr, die anderen folgen in der Regel bis zum vollendeten 15. Lebensmonat.

Regeln sind da, um gebrochen zu werden

Die zuvor beschriebene Reihenfolge wird von fast allen Kindern beschritten. Aber was ist mit den anderen? Diese teilen sich in zwei Gruppen auf. Zum einen die Kinder, die mit allem etwas schneller sind oder Entwicklungsschritte einfach überspringen. Sie sind vielleicht einfach zu faul zum Krabbeln und Laufen daher lieber direkt, oder sie sind grobmotorisch einfach so schnell und sicher, dass sie mit neun Monaten bereits alles gelernt haben und laufen wollen. All das ist auch nicht ungewöhnlich. Die andere Gruppe sind die Kinder, die eventuell etwas Hilfe bei der Verarbeitung von Reizen benötigen oder einfach eine kleine Hilfestellung, damit die Entwicklung voran geht. Ob das Kind Hilfe, in Form von Ergo- oder Physiotherapie, benötigt, können Eltern alleine nicht herausfinden. Sorgen sind dennoch fehl am Platz. Während des ersten Lebensjahres wird jedes Baby sehr engmaschig beobachtet und eingeschätzt, damit es schnellst möglich Hilfe erhalten kann. Dies findet in Form der U-Untersuchungen beim Kinderarzt statt. Hierbei wird aber auch immer wieder darauf hingewiesen, dass jedem Kind noch eine zusätzliche Zeit für die Entwicklung eingeräumt bekommt, sollte nichts Auffälliges vorliegen. Nichts wird dem Zufall überlassen bei einem perfekten Start ins neue Leben.

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