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Ist meine Wohnung kindersicher?

Ist meine Wohnung kindersicher?

Es ist eine traurige Gewissheit, aber leider wahr: Die meisten Kinder, die uns viel zu früh verlassen, sind keiner schweren Krankheit erlegen – sondern infolge eines Unfalls gestorben. Dieser hat sich in 85 % der Fälle nicht auf offener Strafle ereignet, sondern in den eigenen vier Wänden. An dieser Stelle sollten sich alle Eltern fragen, ob ihr Zuhause wirklich kindersicher ist.

gefahren-haushalt-kinder© istock.com/filadendron

Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt: „Messer, Gabel, Schere, Licht – sind für kleine Kinder nicht!“ Allerdings ist es damit leider noch lange nicht getan, weil in den meisten deutschen Haushalten weitaus größere Gefahren lauern. Einer Unfallstatistik zufolge ziehen sich Kinder am häufigsten Verbrennungen und Verbrühungen, Vergiftungen und Verätzungen zu. Und das meistens in der Küche, wo Bedrohungen durch allerhand Putzmittel und Haushaltsgeräte lauern. Aber auch im Kinderzimmer selbst gibt es viele Gefahrenquellen, die man nicht gänzlich beseitigen kann, aber immer gut im Blick haben sollte, wie etwa:

  1. Die Wickelkommode: Stürze sind hier keine Seltenheit. Ein unachtsamer Moment reicht bereits aus, z.B. wenn das Kind unbeobachtet ist, um einen Unfall zu provozieren. Deshalb stehen Eltern in der Verantwortung, ihr Kind immer im Blick zu behalten.
  2. Das Kinderbett: Auch hier ist ein Sturz möglich, wenn das Kind aus seinem Bett klettern möchte. Deshalb sollte man die Matratze rechtzeitig absenken oder ein paar Gitterstäbe herausnehmen, um die Unfallgefahr zu minimieren.
  3. Das Spielzeug: Kleine Kinder stecken sich zu gerne alles in den Mund, was sie in ihre Finger bekommen – auch Spielzeug. Besonders häufig verschlucken sie deshalb Kleinteile, an denen sie zu ersticken drohen. Daher sollten Eltern auf altersgerechtes Spielzeug von guter Qualität achten.

Um die Kindersicherheit im eigenen Haushalt zu erhöhen, sollte man jedoch nicht nur im Kinderzimmer auf Gefahrenquellen achten, sondern in der ganzen Wohnung. Besonders häufig in Unfälle verwickelt sind beispielsweise:

Treppen

Um Stürze zu vermeiden, sollten kleine Kinder keinen Zugang zu den Stufen haben. Am besten kann man sie von Treppen fernhalten, indem man am unteren und oberen Ende sogenannte Sicherheitsgitter anbringen lässt.

treppensturz-kinder © istock.com/no_limit_pictures

Blumen

Es gibt viele Zimmerpflanzen, die giftig sind. Um zu vermeiden, dass sich Kinder Pflanzenteile in den Mund stecken, die unverträglich sind, sollte man sich erst keine giftigen Blumen anschaffen – oder aber zumindest auflerhalb der Reichweite von Kinderhänden aufstellen.

Ecken und Kanten

In so gut wie jedem Zimmer stehen Möbel, die spitze Ecken aufweisen. Da sich Kinder zu gerne den Kopf daran stoflen, sollte man alle scharfen Kanten mit einem weichen Polster versehen. Dafür gibt es spezielle Eckenschutzpolster aus dem Fachhandel.

Steckdosen

Es sollte selbstverständlich sein und doch sind die Steckdosen in Millionen von Haushalten noch immer nicht mit einer Kindersicherung versehen. Sie werden in die Steckdose gedrückt und verhindern, dass kleine Kinderhände oder Gegenstände hineingeschoben werden können.

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  • Avatar for Daniela
    Franzi Matzner
    28. Dezember 2015 at 14:10

    Hallo,
    interessanter Artikel, haben vor einem halben Jahr auch unseren kleinen Sprössling bekommen und viel überlegt wie wir unsere Wohnung Kinder sicher machen. Kindersicherungen gibt es wie Sand am Meer, allerdings bin ich als Frau leider in keinster Weise handwerklich begabt und war auf der Suche nach leichteren DIY Methoden. Tolle Kindersicherungen, die ich bereits selber ohne Hilfe anbringen konnte waren eine Fenstersicherung, eine Schubladensicherung wie auch den klassischen Steckdosenschutz. Viele Sachen sind leider nicht vorhersehbar und gehören definitiv überdenkt, allerdings sollte man in keinster weise übertreiben und dem Baby jede Freiheit nehmen.
    Gruß