Tja, in der Bloggerszene ist es manchmal was schwierig mit dem „wir haben uns alle lieb“ bzw. dem gönnen können. Wenn jemand eine Idee hat und diese in die Tat umsetzt, wird sich wie die Geier drauf gestürzt, analysiert, hinterfragt und am besten noch zerissen. Würde man jetzt in die Köpfe gucken können würden wir vorallem ein Wort bzw. ein Gefühl finden „NEID“. Warum hatte ich nicht diese Idee? Warum bin ich nicht dabei? Warum haben die anderen dies und jenes? Warum sind meine Zahlen nicht die gleichen wie von XY. Alles dreht sich nur darum, genauso viel vom Kuchen abzubekommen. Gönnen oder sich für andere freuen? Fehlanzeige!
Und an dieser Stelle möchte ich auch ganz offen zugeben, dass ich selbst schon solche Gedanken hatte. Zu Beginn meiner Bloggerei! Es hat mich richtig gewurmt, wenn ich mich für eine Sache interessiert habe und abgelehnt wurde, ein anderer dann aber darüber bloggt. Da fragt man sich, warum der und nicht ich? Das ist auch ganz menschlich! Aber irgendwann ist man an einem Punkt wo man denkt, warum eigentlich?
Warum sollte ich mich davon runterziehen lassen? Warum freue ich mich nicht über das was ich habe? Und diese Einstellung macht mit großen Spaß! Ich fühle mich frei und blogge nur dann, wenn mir was einfällt. Mache nur Werbung, die auch zu mir passt und mich interessiert und erfreue mich an dem, was ich habe. Das Bloggen ist meine Passion und ich blogge gerne, mit diesen fiesen Gedanken im Gepäck ist mein Kopf blockiert. Also weg damit!
Kooperationen: Der wohl größte Neid-Faktor
Würden alle die selben Kooperationen eingehen und alle die selben Ideen haben, dann wär es ganz schön langweilig in Bloggerhausen. Denn dann würde es ganz schnell eintönig und uninteressant werden. Stell dir vor, du gehst auf Insta und jeder Post dreht sich um ein- und die selbe Sache. Du würdest dir ein paar anschauen und hättest dann die Schnauze voll. Wie oft kann man ein- und dasselbe Produkt auch schon verschieden beschreiben, so dass es noch interessant bleibt und immer neu? Garnicht.
Doch wenn man sieht, dass jemand eine richtig geile Kooperation oder Idee hatte, gerät man in einen Zwiespalt. Freut man sich für den anderen oder möchte man es selbst haben und ärgert sich?
Ideen-Reichtum: Alles nur geklaut!?
An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich selbst schon Mehrfach die Situation erlebt habe (ob bei mir selbst oder jemand anderem), in der gute Ideen einfach mal frech abgekupfert wurden. Kommt ein Post bzw. eine Idee bei der Leserschaft gut an, wird gerne mal kopiert. Da frage ich mich immer, warum? Wenn ich selbst keine Ideen hätte, würde ich alles tun, aber doch nicht bloggen? Ich blogge doch, weil es mir Spaß macht und weil es mir liegt. Ich blogge über Dinge aus meinem Alltag, Dinge die passieren oder nicht passieren, Dinge die mir gefallen. Da würde ich nie auf die Idee kommen, nur weil ein Beitrag bei Jemanden gut angekommen ist, diese zu kopieren?
Es kommt natürlich vor, dass sich Beiträge bzw. Inhalte ähneln, gerade in der Elternblog-Szene. Es gibt einfach Themen, die alle Eltern gleichermaßen beschäftigen wie z.B. der Schlaf, das Stillen, die Erziehung – aber man erkennt schnell, ob es eine eigene Idee ist oder einfach nur abgekupfert.
Mehr Gemeinschaft!?
So jetzt kommen wir zu einem Punkt, der wohl die größte Angriffsfläche bietet. GEMEINSCHAFT! Alles wünschen sich mehr Zusammenhalt und Gemeinschaft, niemand tut aber was dafür. Klar, ab und an teilt man gegenseitig etwas, kommentiert und verteilt Herzchen. Aber echten Support, das erlebt man selten. Wenn dann aber jemand eine gute Idee hat für mehr Gemeinschaft und Zusammenhalt, wird auch diese sofort wieder analysiert und hinterfragt.
Wir werden nie mehr Gemeinschaft erreichen, wenn wir immer alles hinterfragen und anzweifeln. Leben und Leben lassen, mitmachen oder nicht, helfen oder ignorieren. Aber doch nicht immer alles zerreden und zerpflücken! Jeder ist seines Glückes Schmied und jeder darf selbst bestimmen, ob er an einer Sache teilnimmt oder nicht. Jeder entscheidet, was für ihn richtig ist oder nicht.
Also ich wäre ja für „Piep, Piep, Piep – wir haben uns alle lieb“ – wie seht ihr das?