Familie

Hilfe, mein Kind ist ein Bauchschläfer! Die Angst vorm plötzlichen Kindstod

Seit zwei Wochen bereitet mir ein Thema nahezu schlaflose Nächte. Meine kleine Motte (5 Monate) dreht sich seit etwa einem Monat sehr souverän auf den Bauch und versucht auch voran zu kommen. Nun hat sie leider den Dreh raus und vollzieht ihre Rolle auch gekonnt nachts im Schlafsack. Einschlafen war mit ihr bisher immer eine recht anstrengende Sache. Natürlich habe ich sie zum Schlafen immer auf den Rücken gelegt, so wie meine anderen Kinder früher auch. Die Folge waren, bei ihr, lange Schreiphasen, bis sie schließlich irgendwann an meiner Brust in meinem Bett eingeschlafen ist. Nun hat sie vor zwei Wochen festgestellt, dass man auf dem Bauch nicht nur prima spielen kann und dreht sich nun auch zum Schlafen auf den Bauch… Seitdem sie dies macht, benötigt sie weniger als 10 Minuten zum Einschlafen und auch das Stillen ist überflüssig. Eigentlich sollte ich mich ja freuen, dass sie nun endlich alleine einschläft, aber auch nur eigentlich. In Wahrheit mache ich mir dauerhaft Sorgen. Auch während ich diese Zeilen schreibe, liegt sie bäuchlings im Bett und schläft. Ich hingegen freue mich nur so halb über die freie Zeit und bin eher unruhig.

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Bauchschläfer Babys

Nach der Geburt eines Kindes wird allen Eltern von mehreren Seiten eingebläut wie wichtig die richtige Schlafumgebung und Schlafposition ist, um den plötzlichen Kindstod vorzubeugen. Noch immer ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt wie es dazu kommt, dass kerngesunde Babys im Schlaf einfach versterben. Es wurden daher einige Verhaltensregeln aufgestellt, die das Risiko für die Kinder minimieren soll. Darunter fällt neben dem Schlafen im Schlafsack unter anderem auch das Schlafen ausschließlich in Rückenlage. Auch die Raumtemperatur und andere Faktoren spielen eine Rolle. Hierzu gibt es bei jeder Hebamme oder jedem Kinderarzt detailliertes Informationsmaterial, sollte Bedarf bestehen. Durch die Umsetzung der Verhaltensregeln, konnte die Sterberate von Säuglingen durch den plötzlichen Kindstod (SIDS – Sudden Infant Death Syndrom) in den letzten 15 Jahren um zwei Drittel gesenkt werden. Starben 1990 noch etwa 1000 Babys, so sind es heute durchschnittlich 300 im Jahr. Trotz dieses phänomenalen Erfolgs, können die Forscher noch immer nur mutmaßen woran die übrigen Kinder sterben. Als wahrscheinlich gilt, dass mehrere Faktoren zusammenspielen. Außerdem wird angenommen, dass es bestimmte Risikogruppen gibt. So zählen Frühchen und Mehrlinge definitiv zu den Risikogruppen.

Natürlich weiß ich, dass nicht nur alleine das Schlafen auf dem Bauch das Todesurteil für meine Tochter bedeutet. Trotzdem wird mir echt schlecht, wenn ich sie wieder einmal so liegen sehe, obwohl es einfach zu süß aussieht. Anfangs habe ich versucht sie wieder auf den Rücken zu drehen, wenn sie eingeschlafen war. Die Folge davon war ein waches und schreiendes Kind, das sich augenblicklich wieder auf den Bauch drehte. Ich kann ihr das nicht einmal verübeln. Ich selber bin Bauchschläfer und könnte niemals auf dem Rücken einschlafen. Im Internet finden sich viele verschiedene Ratschläge, wie man mit Bauchschläfern umgehen soll. So gibt es diverse Überwachsungssysteme, die die Atmung überwachen sollen. Möglicherweise werden wir uns so etwas einmal anschaffen, auch wenn es nur zu meiner eigenen Beruhigung dienen wird. In einem sind sich jedoch viele Wissenschaftler einig. Es kann über die Rückenlage hinaus noch einiges getan werden, um das Kind zu schützen. Eine Fixierung der Kinder in der Rückenlage ist nicht gut und kann sogar kontraproduktiv sein. Kinder, die sich sicher in der Bauchlage bewegen, können animiert werden sich auch wieder in die Rückenlage zu bringen. Ein gemeinsames Training kann dabei helfen. Ich persönlich werde versuchen mich mit der Situation abzufinden, denn ich kann es nicht verhindern, dass sie sich dreht. Dafür werden die anderen Sicherheitshinweise konsequenter umgesetzt, um weitere Risiken ausschließen zu können.

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