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Die wichtigsten Reflexe bei Neugeborenen

Die wichtigsten Reflexe bei Babys

Viele Eltern wundern sich, welche seltsamen Übungen der Kinderarzt bei den U-Untersuchungen mit den Neugeborenen und jungen Babys anstellt – dabei hat natürlich jede einzelne Übung einen eigenen Sinn. Mit verschiedenen Tests werden die Reflexe des Kindes überprüft. Diese Reflexe geben Aufschluss über die neurologische und motorischen Entwicklung der Kleinen sowie über etwaige Entwicklungsverzögerungen oder -störungen. Treten solchen Verzögerungen oder Störungen auf, so kann das möglicherweise ein Hinweise darauf sein, dass eine neurologische Erkrankung vorliegt und weitere Tests und Untersuchungen werden angestellt. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Reflex-Tests zur Überprüfung zu Hause und für den Besuch beim Kinderarzt.

Die wichtigsten Reflexe bei Babys

Der Schreit-Reflex

Neugeborene bis zum zweiten Lebensmonat, die aufrecht hingestellt werden, beginnen einen Fuß vor den anderen zu setzen, so lange man sie festhält. Dieser Reflex lässt bereits spätestens im dritten Lebensmonat nach und ist eine automatisierte Reaktion. Das Gewicht wird dabei mit der Schreitbewegung zwischen den Körperseiten verlagert.

Der Kriech-Reflex

Ebenfalls bis spätestens zum dritten Lebensmonat tritt der Kriechreflex auf, der anschließend abhanden kommt. Ausgelöst wird er, wenn das Kind auf dem Bauch liegt und man leicht gegen seine Fußsohlen drückt: Es beginnt reflexartig wegzukriechen.

Moro-Reflex

Mit dem Moro-Reflex-Test wird eine Art Schutzhaltung überprüft. Mit ruckartigem Verändern der Kopfhaltung des Testenden oder mit einem lauten Geräusch „erschrickt“ sich das Baby, Arme und Beine werden ruckartig gebeugt angehoben. Auch dieser Reflex verschwindet nach circa drei Monaten aufgrund einer Weiterentwicklung des Nervensystems.

Der Greif-Reflex

Der Greif-Reflex ist in unseren Urahnen begründet: Primaten hielten (und halten sich natürlich heute noch) fest im Fell der Mutter fest, die das Primaten-Baby trägt. Bei Kindern taucht dieser Reflex auf in Form einer Finger- oder Zehenkrümmung auf, wenn man die Hand- oder Fußinnenflächen berührt. Ab dem vierten Monat wird aus diesem Reflex ein bewusstes Greifen mit den Händen, das getestet werden kann, wenn zum Beispiel ein Finger in die Handinnenfläche des Babys gehalten wird, ohne diese direkt zu berühren.

Der Saug-Reflex

Der Saug-Reflex tritt am längsten auf, nämlich circa bis zum sechsten Lebensmonat. Er ist ein überlebenswichtiger Reflex, der bereits sehr früh im Mutterleib ausgebildet wird und der Ernährung dient. Überprüft werden kann dieser Reflex, in dem ein Finger leicht an den Gaumen des Babys gepresst wird – es beginnt zu nuckeln. Dieser Saugreflex ist unmittelbar nach der Geburt am stärksten ausgeprägt, weshalb von Kinderärzten empfohlen wird, direkt nach der Entbindung zum ersten Mal zu stillen. Ist der Saug-Reflex wenig ausgeprägt, kann das ein Hinweis auf eine Schädigung des Gehirns sein.

 

 

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