Ratgeber

Neurodermitis – Das ganze cremen bringt nichts!

Hautprobleme bei Kindern

Unsere Lisi hat von Geburt an eine schwierige Haut und laut Arzt, eine leichte Neurodermitis. Die Beininnenseiten, Kniekehlen, das Gesicht und auch die Finger sind regelmäßig von roten Fleckchen bedeckt und Lisi juckt sich wie verrückt. Vorallem Abends bzw. Nachts beginnt sie zu kratzen und wird dadurch bedingt natürlich wach. Die Beine jucken bei ihr besonders schlimm und oft sind sie ganz aufgekratzt und blutig. Also haben wir gecremt, gepflegt, gemacht und getan – heute denken wir allerdings ganz anders darüber!

Neurodermitis Haut ist Besonders empfindlich

Als Kleinkind oder Baby war es besonders schlimm und an einem warmen Sommertag, hat sie sich im Freibad einen schlimmen Hautkeim eingefangen. Keime und Pilze springen auf beanspruchte Haut und offene Hautstellen natürlich besonders gut an bzw. haben es besonders einfach, dort einzudringen. Und dieser Hautkeim war echt kein Spaß kann ich euch sagen! Hohes Fieber und überall eitrige Pocken bis in den Mund hinein und kein Gegenmittel! Bis diese eitrigen Pickel und Pocken wieder komplett abgeheilt waren, ist locker ein halbes Jahr ins Land gestrichen – Horror!

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Im Sommer haben wir es ganz schwer eine Sonnencreme zu finden, die nicht brennt und wir haben uns schon durch sämtliche Marken und Apothekenprodukte getestet. Letztlich haben wir dann eine Sonnencreme gefunden, die ganz günstig war und trotzdem super. Es war die Sensitiv Sonnencreme vom dm-Markt und wir cremen wirklich nur ein, wenn die Mädels am Strand oder im Freibad und bei praller Sonne unterwegs sind – ansonsten verzichten wir komplett drauf und achten einfach darauf, dass die Kinder im Schatten spielen bzw. sich zwischendurch immer wieder im Schatten aufhalten. Parfümierte Sonnencremes gehen bei Neurodermitis Haut garnicht, denn diese brennen und reizen die Haut extrem.

Das ganze cremen bringt nichts!

Ich weiß nicht wie es euch geht und ob eure Kinder ebenso an Neurodermitis leiden, aber wir für uns haben festgestellt, dass das ganze cremen und pflegen absolut nichts bringt. Die Haut hat dabei garkeine Chance selbst eine Schutzbarriere zu entwickeln, wenn man ständig etwas draufschmiert. Bis wir zu dieser Erkenntnis gekommen sind, hat es aber locker ein paar Jahre gedauert. Heute ist Lisi 5 Jahre alt und wir cremen nicht mehr. Wir achten darauf, dass wir zum Haare waschen ein milden Shampoo ohne Parfum nehmen und beim baden kommt uns auch nicht alles ins Wasser oder bleibt so pur wie es ist.

Lisi wird nicht mehr eingecremt und die Haut bessert sich. Klar, es gibt immer Zeiten in denen es schlimmer und besser ist und besonders im Winter, wenn die Heizungen die Luft so furchtbar trocken machen, kratzt sie sich verstärkt. In diesen Zeiten achten wir darauf, dass wir immer wieder durchlüften und natürlich darauf, was Lisi trägt. Denn das ist eine ganz wichtige Sache!

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Wir machen´s uns gemütlich

Das einzige was wir immer im Haus haben und nur im Notfall rauskramen, ist eine ganz leicht Cortison haltige Creme. Jetzt gehen sicher eure Alarmglocken an, aber manchmal ist das einfach das Einzige was wirklich hilft. Dabei wird dieser Creme natürlich sehr sparsam aufgetragen und wirklich nur tageweise oder einmalig benutzt. Für uns ist es aber in schlimmen Zeiten die einzige und vorallem effektivste Lösung.

Achtet auf die Kleidung

Worauf wir allerdings wirklich achten, ist was Lisi trägt. Denn was kommt der Haut näher, als die Kleidung unserer Kinder? Besonders im Winter sollte man darauf achten, dass man keine synthetischen Strumpfhosen anzieht, denn diese sind der Haut im Winter am nächsten. Aber auch Bodys bei Kleinkindern oder die Unterwäsche bei größeren Kindern sollten unbedingt aus Bio-Materialien sein. Im Grunde kaufen wir für Lisi nur noch Bio-Labels wie z.B. Maxomorra, Smafolk und Co. Und hierbei muss man absolut nicht auf Design oder Farbe verzichten. Die skandinavischen Kindermodelabels sind hier ein ganzes Stück weiter und produzieren fast ausschließlich faire und biologische Kindermode, die der Haut wirklich schmeichelt.

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8 Kommentare

  • Avatar for Daniela
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    Heike
    17. Oktober 2016 at 14:55

    Also, meine Tochter hatte als kleines Kind auch schlimme Neurodermitis und wir haben es mit einem wöchentlichen Prinzessinenbad hinkommen. 1 Tasse Sahne und 1 Tasse Olivenöl ins Badewasser. Leider ist das Kind von Kopf bis Fuss eingefettet, deshalb haben wir es am Wochenende gemacht. Notfalls 2x wöchentlich. Kleidung und sonstige Hautkontakte müssen natürlich auch beachtet werden. Allergien ausschließen. Und Neurodermitis hat auch etwas mit Stress zu tun.

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    Annika Scheffel
    17. Oktober 2016 at 16:30

    Hallo ich leide an Neurodermitis seit ich drei Jahre alt bin. Ausgelöst durch eine Impfung. Schon 35 Jahre…das hat in meinem ganzen Leben zu Einschränkungen geführt, sicher ist diese Krankheit ein toller Indikator dafür wer dich wirklich liebt und wer nicht. Solche Menschen(wir meine Mama) gehen den ganzen Weg mit dir. Viele verlassen dich, denn wegen Lebensmittelallergien kann ich sicherlich nicht in jedes Restaurant gehen…schon die verständnislosen Reaktionen der Kellner sind anstrengend. Dann noch in aller Öffentlichkeit zu zeigen und sagen ich bin anders und kann nicht alles essen, macht selten Spaß. Manche Menschen mögen dich nicht anschauen oder gar anfassen…das macht dann auch noch einsam. Trotzdem schwöre ich auf eine Therapie ohne Cortison…aber mit Salbe. Ich kann da nur Siriderma empfehlen. Ich hoffe eurer Tochter geht es gut.

    • Avatar for Daniela
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      Daniela
      17. Oktober 2016 at 16:55

      Hey liebe Annika,
      ganz lieben dank für deine offenen Worte zu diesem schwierigen Thema. Ich find es sehr schade, dass viele Menschen so auf dich bzw. diese Krankheit reagieren, traurig! Trotzdem toll, dass du dich offenbar durchkämpfst und nicht davon beeindrucken lässt, super 🙂

      Lisi hat es nicht ganz so ausgeprägt, aber es gibt immer schlimmere und bessere Zeiten! Das Kortison kommt bei uns auch nur zum Einsatz, wenn sie gar nicht aufhört zu kratzen und dann auch meist nur einmalig. Aber ich danke dir sehr für den Tipp und schau mir gleich mal an was Siriderma ist!

      Ganz herzlichen Dank und weiterhin alles Liebe für dich!

      Daniela

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    Tina
    17. Oktober 2016 at 20:15

    Ooh diesen beitrag hast du toll geschrieben! <3 er bewahrt sich auch bei uns.. Ich habe zum baden einen kamillenbeutel rein gemacht und danach auf die veteinzelten stellen etwas kindermann salbe. Und seitdem mit richtiger Kleidung, ernährung und lüften hat er kaum noch pickel… 🙂

    • Avatar for Daniela
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      Daniela
      18. Oktober 2016 at 12:51

      Schön zu lesen, dass auch andere der gleichen Meinung sind und ähnlich handeln wie wir!

      Mit den ganzen Cremes wird einfach nur viel Geld gemacht und helfen tuts leider kaum.

      Euch weiterhin alles liebe 🙂

      Daniela

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    Silke K.
    17. Oktober 2016 at 23:20

    Hallo Daniela, auch ich habe schon Jahrzehnte Neurodermitis. Mir hat mal eine Hautärztin zögernd bestätigt, dass viele ‚pflegende‘ Fettcremes, wie z.B. Lin*la Fettcreme, die Haut auf Dauer austrocknen, da sie nur auf die Oberfläche geschmiert werden, aber in der Haut selbst in den darunterliegenden Schichten kommt nichts an. Das Ergebnis ist noch trockenere Haut. Das ist bei den Cremes mit Vaseline bzw. sogenannten Erdölprodukten der Fall. Bei mir wird die Haut dann in der akuten Zeit ganz heiß und tut weh. Die beste Erfahrung habe ich mit Produkten gemacht, die wegen meiner Duftstoffallergie sowieso unparfümiert sein müssen, aber vor allem natürl. Produkte, wie z.B. Kokosöl (ja !) enthalten.

    Eine alte Dame hat mir empfohlen, auf die Haut einen Quarkwickel zu machen. Quark schön dick aufstreichen, abdecken und drauf lassen, bis es getrocknet ist und schon abblättert. Gibt der Haut sehr viel erfrischende Feuchtigkeit. Wichtig: Nicht auf offene Stellen – brennt ganz doll.

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      Daniela
      18. Oktober 2016 at 12:50

      Liebe Silke,

      ja – genau den Eindruck hatten wir auch. Die ganzen Cremes haben die Haut nur noch spröder und trockener gemacht und zudem viel anfälliger. Deswegen sind wir ja auch zu dem Schluss gekommen, gar nicht mehr zu cremen.

      Aber der Tipp mit dem Quark ist super – ganz lieben Dank dafür!

      Alles liebe dir 🙂
      Daniela

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    Sophie
    16. Mai 2019 at 06:45

    Hallo liebe Daniela,
    mein Baby hat angeblich, laut Dermatologe, auch Neurodermitis. Die kleine, jetzt gerade mal 7 Monate alt, hatte im Winter ein paar trockene Stellen, die sie nicht störten. Mir wurde dann vom Kinderarzt geraten Öl ins Badewasser zu geben und zu cremen. Je mehr ich cremte, um so schlimmer wurde es. Und je mehr Cremes ich ausprobierte…Bin jetzt auch auf dem Stand gar nicht mehr zu cremen. Im Gesicht wurde es dann ganz übel. Reines Öl ist am allerschlimmsten!! Habe allerdings erst gestern die Creme weggelassen. Es dauert bis die Haut sich erholt. Man sieht heute schon Verbesserungen. Im Gesicht wird es sich aber noch etwas hinziehen. 🙁
    Danke für deinen ausführlichen Bericht, er war meine einzige Hoffnung. Die Ärzte konnten jedenfalls nicht helfen.

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