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Fachkräftemangel in Deutschland – Betriebskindergärten im Trend

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Früher lockten große Unternehmen ihre gut ausgebildeten Mitarbeiter mit Firmenwagen oder besonderen Boni, heute versucht man die Mütter möglichst schnell wieder an ihren Arbeitsplatz zu bringen indem man ihre Kinder betreut. Der Fachkräftemangel in Deutschland forciert sich immer mehr und gerade die großen Betriebe sind auf ihre gut ausgebildeten Mitarbeiter angewiesen. Neue Leute für die Belegschaft zu gewinnen wird immer aufwendiger und teurer. Gerade Mütter in Elternzeit hinterlassen daher eine große Lücke, die sich nicht mehr schnell besetzen lässt. Trotz in dieser Entwicklung ist es immer noch unvorstellbar, dass es zu wenige Betreuungsplätze für Kinder gibt, deren Mütter wieder arbeiten gehen möchten. Sollten sie dennoch vorhanden sein, so decken sich häufig nicht die Öffnungszeiten, oder besser Schließzeiten, mit der benötigten Betreuung. Was also tun?

Betriebe setzen wieder auf die Mütter

Viele große Unternehmen versuchen dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, indem sie wieder verstärkt auf die weibliche Belegschaft setzen. Sie haben sich vorgenommen, dass Frau Familie und Beruf besser miteinander verbinden kann. So unterstützen manche Betriebe ihre Mitarbeiterinnen gezielt in der Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz und übernehmen sogar freiwillig einen Teil der anfallenden Kosten. Da jedoch gerade in Ballungsgebieten die Zahl der Betreuungsplätze bei weitem nicht ausreicht, gehen manche Unternehmen sogar noch weiter. Sie bauen ihren eigenen Kindergarten in unmittelbarer Nähe zum oder direkt auf das Firmengelände. So geschehen in den letzten Monaten bei der Bundeswehr. Immer mehr junge Frauen entscheiden sich für eine Karriere bei der deutschen Bundeswehr. Es gibt zudem immer mehr Soldaten, die sich als alleinerziehender Vater durchs Leben schlagen und Beruf und Kind nur schwer unter einen Hut bringen können. Dieser Entwicklung wird nun Rechnung getragen. Es gibt Kinderkrippen, die sich um Kinder von 0 bis 3 Jahren kümmern und Kitas, die die Kinder bis zur Einschulung betreuen. In der Pause können Mama und Papa den Kleinen einen Besuch abstatten. Dabei richtet sich das Betreuungsangebot ganz flexibel nach den Arbeitszeiten der Eltern. In vielen Fällen sogar von 06:00 Uhr bis 18:00 oder 19:00 Uhr. Auch die gefürchtete Schließung in den Ferien ist hier kein Thema mehr. Mama und Papa können ganz beruhigt ihrer Arbeit nachgehen.

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Betriebskindergarten – eine tolle Sache!

Immer mehr betriebliche Betreuungsangebote in Deutschland

Was der Staat zum Teil nicht zu leisten vermag, übernehmen Deutschlands Betriebe nun in Eigenregie. In keinem anderen Land der Welt wurde im letzten Jahr von betrieblicher Seite her so viel Geld in die Kinderbetreuung investiert, denn mittlerweile spielt bei vielen Frauen (etwa 90%) die Vereinbarkeit von Familie und Beruf teilweise eine größere Rolle, als ein hohes Gehalt. Der Aufwand, der durch die großen Unternehmen betrieben wird, ist enorm. Betriebe wie Daimler, Bayer, Henkel und Co. haben im letzten Jahr mehrere Millionen Euro in den Aufbau und die Erweiterung von Betriebskindergärten investiert und sind damit dem allgemeinen Trend gefolgt. Einer Umfrage zu Folge plant jedes zweite Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern ein umfassendes Betreuungsprogramm für Kinder Betriebsangehöriger. Trotz des beeindruckenden Engagements reichen die angebotenen Plätze noch lange nicht aus. So hatten einige Betriebe wie z.B. der Energieversorger RWE für 7 freigewordene Betreuungsplätze 150 neue Anfragen. Dabei gehen die Unternehmen zum Teil noch weiter und öffnen ihre Tore auch für betriebsfremde Kinder. Da die Betriebskindergärten zum Teil erheblich besser ausgestattet sind was Inventar und Pädagogen betrifft, sind die Anmeldezahlen immens hoch. Dennoch, jedes Kind soll eine Chance auf die bestmögliche Betreuung erhalten.

Mitarbeiterbindung durch Kinderbetreuung

Obwohl mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden, geht die Rechnung dieser Unternehmen voll auf! Hierbei sind es nicht einmal nur die Großunternehmen, die sich diesen teuren Spaß gönnen, sonder auch viele mittelständische Betriebe machen mit. Die Erfahrungen sind durchweg positiv. Viele Frauen kommen schon nach wenigen Wochen bzw. Monaten an ihren Arbeitsplatz zurück. Durch die Nähe zur Kita sind sie entspannter und können sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren. Schließlich haben sie immer die Gewissheit, dass sie sofort bei ihrem Kind sind, sollte irgendetwas sein. Interne Studien verschiedener Betriebe haben ergeben, dass die Eltern auch mehr zu leisten gewillt sind und seltener Krank feiern, wenn sie ihre Kinder gut betreut wissen. Außerdem ist die Fluktuation in Betrieben mit Betreuungsangeboten stark zurück gegangen. Alles in allem eine „Win win Situation“! Ein weiterer positiver Nebeneffekt für die verschiedenen Unternehmen ist die Förderung des potenziellen Nachwuchses für den eigenen Betrieb. Kinder, die schon in jungen Jahren an das Unternehmen herangeführt und altersgemäß in Fremdsprachen und Naturwissenschaften gefördert werden, sind die vielversprechendsten Azubis von morgen.

Alles in allem meinen wir, dass es ein positiver Trend ist, der unbedingt weiter verfolgt werden muss. Daumen hoch!

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