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Scharlach bei Kindern

Scharlach bei Kindern - und es ist doch ansteckend

Wer kennt sie nicht, diese leidigen Kinderkrankheiten? Scharlach ist eine dieser Krankheiten, mit der wir vor kurzem konfrontiert wurden und über die ich eigentlich gar nichts wusste. Scharlach wird durch Bakterien, die Streptokokken, verursacht und beginnt mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber. Manchmal kommen außerdem Erbrechen, gerötete Wangen, Kopf- und Gliederschmerzen hinzu. Ein ganz besonderes Indiz für Scharlach ist neben dem geröteten Rachen auch die sogenannte „Himbeerzunge“. Die Zunge nimmt dann eine dunkelrote bis lila Farbe an. Einige Kinder bekommen zusätzlich rote Flecken, die die Größe von Stecknadelköpfen erreichen können, aber nicht jucken. Anstecken kann man sich durch Tröpfcheninfektion oder aber auch durch Gegenstände, die ein krankes Kind in den Händen hatte. Soweit die Theorie….

Scharlach ohne das typischste Symptom: „Himbeerzunge“

Einen Tag kam unser großer Sohn aus dem Kindergarten und fühlte sich müde und schlapp. Essen wollte er nichts und so legte er sich auf die Couch und starrte Löcher in die Luft. Etwa zwei Stunden später begann das Fieber, und wie es sich gehört, hatten wir freitags Nachmittag. Na gut, ich muss hinzufügen, dass Fieber bei meinen Kindern nichts Ungewöhnliches ist und meistens genauso schnell wieder geht, wie es gekommen ist. Daher machte ich ihm Tee und verfrachtete ihn ins Bett, um den nächsten Morgen abzuwarten. Das Fieber stieg über Nacht auf über 40°C an und er bekam schlimmen Durchfall, so dass ich ihm Fiebersaft gab. Am nächsten Morgen ging es ihm aber leider nicht besser und er wollte sich auch nicht hinsetzen, weil ihm sein Popo so weh tat. Also, schnappte ich mir den kranken Sohn und fuhr mit ihm zum Kindernotdienst. Dort angekommen teilte ich dem Kinderarzt die Symptome mit und wies ihn auch darauf hin, dass das Kind nicht mehr sitzen wolle. Er machte einen Abstrich und nachdem das Ergebnis da war, entließ er mich mit den Worten, dass es nur eine einfache Infektion sei. Das wollte ich nicht so hinnehmen und bat ihn sich doch bitte noch den Po meines Kindes anzusehen, was er dann schon recht genervt machte. Nun schaute auch er nicht schlecht, und meinte, dass er so etwas nur sehr selten gesehen hätte. Der Popo meines Sohnes war lila. Er machte einen erneuten Abstrich und stellte dann die Diagnose: „Scharlach am falschen Ende“.

 

Scharlach bei Kindern - und es ist doch ansteckend

Neue Erkenntnisse

Wir bekamen zur Behandlung ein ziemlich hochdosiertes Antibiotikum und eine Wundsalbe verschrieben und wurden mit der Anweisung entlassen den zweiten Sohn bitte auch eine Woche aus dem Kindergarten zu lassen. Scharlach ist nämlich ziemlich ansteckend. Ich war wirklich erst einmal total perplex. Natürlich mussten wir mal wieder eine Sonderform einer ganz stinknormalen Kinderkrankheit erwischen. Zu Hause angekommen rief ich erst einmal Kindergarten, Bekannte und Verwandte an, die in der letzten Woche mit uns in Kontakt gekommen waren, um sie vorzuwarnen. Ständig hörte ich dabei: „Wir hatten schon Scharlach, also bekommen wir es nicht mehr.“. Als ich bei der Kontrolluntersuchung meinen Kinderarzt dazu befragte, lachte er nur. Bisher war ich nämlich auch davon ausgegangen, dass man durchlebte Kinderkrankheiten kein weiteres Mal bekommt. Doch, wie er mir versicherte, ist das bei Scharlach anders. Es gibt verschiedene Toxine, die die Krankheit auslösen und daher kann man auch mehrmals erkranken. Na, man lernt halt nie aus. Mein Sohn hat es ohne weitere Komplikationen überstanden und ich war nur heilfroh, dass sich der Kleine nicht auch noch angesteckt hat.
Habt ihr auch Erfahrungen mit Kinderkrankheiten, die so ganz anders verlaufen sind als normal? Dann schreibt es uns in den Kommentaren!

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