Krankheiten

Die Krätze ist zurück!

SOS mein Kind hat Spüli getrunken

Zum Glück sind Herbstferien und wir im Urlaub – das waren meine ersten Gedanken, als ich über unsere Kindergarten-Whats-App-Gruppe erfahren habe, dass in unserem Kindergarten die Krätze herrscht. Wenn man das Wort „Krätze“ hört, dann denkt man direkt an die schlimmsten Szenarien, weil Krätze hier in Deutschland eigentlich schon lange ausgestorben ist. Wenn ich ehrlich bin, musste ich mich selbst erstmal schlau machen, was genau das überhaupt heißt. Das Gesundheitsamt ist sogar im Kindergarten aufgekreuzt, denn das muss informiert werden. Ebenso ist diese Krankheit Meldungspflichtig und sollte von den Eltern aus Scham nicht verheimlicht werden.

Was ist Krätze?

Die Krätze ist im Prinzip eine Milbenart bzw. ein Parasitenbefall die unsere Haut befällt und sie tierisch jucken lässt – deswegen auch der Begriff „Krätze“, denn es kommt von kratzen. Die Milben nisten sich unter der ersten Hautschicht ab und legen dort Eier. In den ersten 1 bis 2 Wochen der Milbenerkrankung sind die winzigen Parasiten (0,3 bis 0,5 Millimeter) für uns unsichtbar und bereiten uns noch keine offensichtlichen Probleme. Nach ca. 3 Wochen machen sich erste Symptome und äußere Anzeichen sichtbar. Die Haut beginnt sich zu röten und unangenehm zu jucken. Das heimtückische ist, dass aus den abgelegten Eiern immer neue Parasiten schlüpfen und sich so eifrig verbreiten. Auf der Seite von Windeln.de erfahrt ihr mehr über die Krätze und könnt auch ein Bild sehen!

Alles in Allem erinnern diese Parasiten mich an Würmer, die ähnlich „arbeiten“ und ebenfalls Eier ablegen. Auch Würmer kannte ich bisher nur bei Hunden, aber es gibt sie auch bei Menschen und sie rufen ebenfalls einen sehr unangenehmen Juckreiz (am After) aus. Wer mehr zu Würmern erfahren will, kann in meinem Beitrag darüber nachlesen.

Was sind die ersten Symptome der Krätze?

Wie schon gesagt, bemerkt man erst nach einigen Wochen erste Symptome. Zu den ersten Symptomen der Krätze gehören Rötungen oder auch Ausschlag:

  • zwischen den Fingern
  • ums Handgelenk
  • am Ellenbogen
  • in der Achselhöhle
  • im Genitalbereich
  • am Unterleib

Nach einiger Zeit stellt sich dann auch der Juckreiz ein!

Optisch ist der Ausschlag zunächst sehr klein, oft nur punktuell und könnte mit einem Stich verwechselt werden. Mit zunehmender Verbreitung wird er großflächiger und oft auch pustelartig. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man evtl. sogar die Gänge der Milben entdecken.

Wie steckt man sich an?

Kurz und knapp: durch Hautkontakt! Deswegen sind oft auch ganze Kindergarten- oder Schulgruppen davon betroffen. Und ähnlich wie beim Wurmbefall oder Läusen, hat die Krätze nichts mit Hygiene zu tun! Es sind Parasiten und diese können jede Haut befallen, ganz egal ob sauber oder schmutzig.

Kann man sich schützen?

Nein! Es gibt zwar schlaue Köpfe, die meinen mit Teebaumöl kann man sowohl Läusen, als auch der Krätze entgegenwirken bzw. diesen Krankheiten entkommen – aber leider gibt es hier kein Patentrezept oder eine wirksame Vorsorge.

Es bringt auch nichts, die Kinder nun nicht mehr in den Kindergarten oder die Schule zu schicken. Das Kind was an Krätze erkrankt ist, ist ohnehin nicht mehr da und wenn es so sein sollte, hat man sich ohnehin schon angesteckt. Man kann hier nicht Vorsorgen, ebenso wenig wie bei Läusen oder Würmern!

Wie wird Krätze behandelt?

Im Prinzip ähnlich wie den Wurmbefall oder auch Läuse! Und an dieser Stelle möchte ich auch sagen, dass man sich von dem Wort „Krätze“ nicht verrückt machen lassen sollte. Klar, es ist eckelig und unangenehm – aber es ist nicht schlimmer als Läuse.

Behandelt wird dieser Parasitenbefall mit einer Creme. Die Creme enthält meist den Wirkstoff Permethrin und tötet die Milben ab. Die Creme wird aufgetragen und nach 10 bis 12 Stunden wieder abgewaschen. Diese Creme wird in der Regel einmalig aufgetragen, jedoch auf der gesamten Körperoberfläche. Schleimhäute werden jedoch ausgespart. Am besten trägt man die Creme Abends auf, so dass sie über Nacht einwirken kann.

Bettwäsche, Kleidung und sonstige Gegenstände wie z.B. das Lieblingskuscheltier sollten bei 60 Grad gewaschen werden. Wenn man die Sachen nicht bei 60 Grad waschen kann, sollten sie mindestens 4 Tage an einem trockenen Ort und bei mindestens 20 Grad ausgelagert werden.

Eine große Bitte zum Schluss

Macht eure Kinder nicht verrückt! Es gibt Kinder, die große Angst bekommen wenn sie mitkriegen, wie wir Erwachsenen über verschiedene Krankheiten reden. Spätestens wenn sie hören, dass es kleine Krabbelviecher sind haben sie einfach Angst und wollen womöglich nicht mehr in die Schule oder den Kindergarten. Deswegen versucht eure Kinder hier einfach raus zu lassen und diskutiert ohne sie! Zudem könnte es sein, dass Kinder so in Verdacht geraten und gehänselt oder gemieden werden. Und es kann niemand etwas dafür, dass er an Krätze erkrankt.

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