Masern gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten wie auch Mumps oder Scharlach, aber auch Erwachsene sind davon betroffen. In den letzten Jahren hört man durch die Medien immer wieder von lokalen Masernepidemien, die ganze Kindergärten und Schulen zum zwischenzeitlichen Schließen zwingen. Masern sind extrem ansteckend und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn nicht selten kommt es zu schwerwiegenden Komplikationen.
Wie steckt man sich mit Masern an?
Masern sind eine Viruserkrankung und werden über die Luft sowie durch direkten körperlichen Kontakt übertragen. Befindet sich ein Kind in einem Raum mit einem mit Masern infizierten Kind, so kommt es durch die Tröpfcheninfektion fast zwangsläufig zu einer Ansteckung. Der wirksamste Schutz hierbei ist die Masernimpfung. Diese erfolgt in zwei Schritten und meist handelt es sich um einen Kombinationswirkstoff gegen Masern, Mumps und Röteln. Die erste Impfung wird dem Baby etwa mit 11 bis 14 Monaten verabreicht und die zweite im Abstand von vier bis sechs Wochen nach der Erstimpfung. Hat ein Kind diese Krankheit einmal durchlaufen oder ist gegen sie geimpft, so ist es ein Leben lang immun gegen eine weitere Maserninfektion. Sollte sich eine Mutter während der Schwangerschaft mit Masern infizieren, so bekommt auch das ungeborene Baby bereits eine gewisse Menge an Antikörper mit. Jedoch reichen diese nur für die ersten paar Lebensmonate aus und bieten keine generelle Immunität.
Anzeichen einer Maserninfektion
Die Symptome einer Maserninfektion verlaufen in 3 verschiedenen Stadien und werden meist erst durch das zweite Stadium als wirkliche Maserninfektion erkannt.
- Das erste Stadium wird als Vorläuferstadium bezeichnet und ähnelt nicht selten einer normalen Grippeerkrankung. Die Kinder fühlen sich krank, sie leiden unter Fieber, Schnupfen, Husten und Abgeschlagenheit. In manchen Fällen kommt es zusätzlich zur Bindehautentzündung und Lichtempfindlichkeit. Desweiteren können sich Flecken an der Mundschleimhaut sichtbar werden. Dieses Stadium dauert in etwa drei bis fünf Tage an, bevor die nächsten Anzeichen auftreten.
- Das zweite Stadium ist das Stadium des Hautausschlages und ist das typischste aller Masernanzeichen. Diese Phase verläuft ca. vier bis sieben Tage. Die roten Flecken beginnen in der Regel hinter den Ohren, breiten sich dann über Hals und Gesicht aus und bedecken schließlich den ganzen Körper. Zusätzlich können kleine Hautblutungen und hohes Fieber auftreten.
- Das dritte und letzte Stadium ist das Erholungsstadium. Jetzt klingt der Hautausschlag allmählich ab und hinterlässt kleine feine Schüppchen am Körper. Hände und Füße bleiben hiervon ausgenommen. Das Kind erholt sich langsam wieder, bleibt aber in der nächsten Zeit noch extrem anfällig für andere Erkrankungen.
Wie lange sind Masern ansteckend und für wen wird es gefährlich?
Eines vorab, Masern können bereits ansteckend sein, bevor die ersten Symptome überhaupt bei dem Erkrankten auftreten. Experten nehmen an, das die Kinder schon 5 Tage bevor der Hautausschlag sichtbar wird, ansteckend sind. Nach Auftreten des Ausschlages ist eine Ansteckung noch 4 Tage möglich. Sollte ein Schul- oder Kindergartenkind erkrankt sein, muss die Einrichtung umgehend darüber informiert werden, damit vorsorgliche Maßnahmen getroffen werden können. Besonders gefährdet von masern sind vor allem Säuglinge, die noch zu jung für die Impfung sind sowie Jugendliche und Erwachsene, die noch keine Masern hatten oder nur unzureichend geimpft sind. Gerade bei Säuglingen, Jugendlichen und Erwachsenen besteht ein hohes Risiko, dass es während der Erkrankung zu schweren Komplikationen kommt. Bei Kindern verläuft die Maserninfektion meist recht harmlos.
Worin bestehen die Risiken einer Erkrankung und wie sieht die Therapie aus?
Masernviren sind in der Lage das menschliche Immunsystem nahezu herunter zu fahren. Neue Erreger werden hierdurch nur noch schwer abgewehrt und können zusätzliche Krankheiten auslösen. Mittelohrentzündungen, Atemwegs- und Lungenentzündungen sind daher keine Seltenheit. Die gefürchtetste Begleiterkrankung ist jedoch die Gehirnentzündung, die etwa in einem von 1.000 masernfällen auftritt. 10 – 20% aller Betroffenen versterben daran oder behalten geistige Behinderungen sowie Lähmungen zurück. Es gibt kein Medikament, was die Masernviren bekämpfen kann. Bei einer Therapie werden lediglich die Symptome gemildert (Fiebersenkende Mittel). Die Eigentliche Krankheit jedoch muss durchgestanden werden. Der wirksamste Schutz ist und bleibt die Vorsorgeimpfung.