Familie

Nestbautrieb – Bald geht es los

Irgendwie scheint er in uns allen verankert. Ein Ur-Instinkt, der uns, wie bei Tieren, das eigene zu Hause besonders schön vorbereiten lässt für die Geburt eines neuen Kindes. Der Nestbautrieb. Ich merke es gerade bei mir. Es sind noch etwa 7 Wochen bis zur Geburt und so langsam werde ich extrem nervös. Habe ich genug Kleidung? Ohje, das Kinderzimmer ist noch nicht so hergerichtet, wie ich es gerne hätte. Mist, ich wollte doch nochmal alle Kleider- und Küchenschränke aussortieren.
Natürlich habe ich noch genug Zeit, um einiges zu organisieren, aber die meiste Zeit des Tages bin ich dabei mir zu überlegen was ich noch alles verändern oder ordnen könnte. Irgendwie muss ich zwischendurch selber schmunzeln, wenn ich darüber nachdenke, dennoch lässt es sich nicht abstellen. Der Countdown läuft und alles soll perfekt sein für das Baby.

Nestbautrieb

Der Nestbautrieb beginnt!

Wissenschaftlich gibt es keinen Beweis für Nestbautrieb

Wenn man sich in verschiedene Artikel einliest, so stößt man immer wieder auf die Bemerkung, dass es wissenschaftlich keinen Nachweis für den menschlichen Nestbautrieb gibt. Dennoch wird davon ausgegangen, dass es sich wirklich um ein Überbleibsel aus grauer Vergangenheit handelt. Ein Instinkt, der uns antreibt ein warmes und heimeliges „Nest“ für unser „Junges“ zu schaffen. Es wird davon ausgegangen, dass dieses Phänomen etwa 95% aller Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel betrifft. Dabei ist es ziemlich unterschiedlich wie intensiv dieser Drang ausfällt. Einige Frauen begnügen sich damit ein paar Bilder aufzuhängen und die Strampler schön einzusortieren, andere waschen in regelmäßigen Abständen alles nochmal durch und wischen das Haus blitzeblank.

Nestbautrieb läutet häufig die Zielgerade ein

Gerade in den letzten Wochen bevor das Baby kommt wird der Nestbautrieb immer stärker. Hinzukommen die Zweifel, ob denn nun wirklich alles fertig ist oder was noch fehlen könnte. Nun wird alles nochmals kontrolliert und sortiert, geputzt und gewaschen. Bei mir persönlich muss ich feststellen, dass ich bisher nie innerlich so unruhig war und den Zwang verspürt habe die Kleiderschränke auszumisten. Bereits einiges landete dabei in der Tonne. Hebammen berichten häufig davon, dass kurz vor Entbindungstermin nochmals ein Energieschub durch die meisten Frauen geht. Dann werden oft nochmals die Fenster geputzt oder die Wäsche gewaschen. Nicht selten setzen nur kurze Zeit später die Wehen ein. Ob die Frau durch diese Tätigkeiten die Wehen selber auslöst oder jede Frau über eine Art innere Uhr verfügt, ist umstritten.
Bitte nicht übertreiben mit dem Nestbautrieb!

Eine positiv gestimmte schwangere Frau, die voller Energie steckt, ist etwas Tolles! Dennoch solltest du in jedem Fall auf dich aufpassen und es nicht übertreiben. Auch wenn du der Meinung bist, dieses Projekt alleine stemmen zu können, solltest du einen Gang zurückschalten. Manche Tätigkeiten sind für eine hoch schwangere Frau einfach nicht mehr geeignet und damit musst du dich abfinden, denn du könntest dir und dem Baby schaden. Jegliche Renovierungsarbeiten solltest du getrost an andere delegieren, denn Farben, Teppiche und bestimmte Reinigungsmittel sondern Dämpfe ab, die Schaden anrichten können. So steigt das Risiko auf Allergien und Atemwegserkrankungen drastisch an. Tabu ist für Schwangere auch das Heben schwerer Lasten, auch wenn es nur einmal zur Ausnahme ist. Finger weg! Außerdem solltest du Leitern meiden. Es gibt bestimmt Leute in deinem Umfeld, die diese Dinge gerne für die übernehmen.

Begnüge dich einfach damit die letzten Tage nur noch Kleinigkeiten zu erledigen und ruhe dich aus! Nach der Geburt wirst du erst einmal eh keinen Kopf mehr für chaotische Schränke und ein nicht geputztes Badezimmer haben. Dann werden die Prioritäten erst einmal anders gesetzt sein.

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